Bitte gehen Sie die folgenden Zeilen durch, um Ihre Frage und deren Beantwortung über tibetische Medizin zu finden. Natürlich ist Rinpoche gerne bereit, auch andere fachliche Fragen zu beantworten.
Ja, alle bekannten Krankheiten, sogar psychiatrische, können mit Hilfe von tibetischer Medizin geheilt werden. Man muss jedoch berücksichtigen, dass manchmal ein langer Zeitraum von kontinuierlichen Behandlungen nötig ist.
Der durchschnittliche Behandlungszeitraum beträgt drei Monate, abhängig von der Schwere der Krankheit.
Am Anfang steht eine Diagnose. Ein tibetischer Arzt beobachtet sorgfältig, wie der Patient geht, sich bewegt und redet und bezieht auch seine Gesichtsfarbe mit ein. Dann geht er gewöhnlich zur Pulsdiagnose über und stellt Fragen über das Verhalten, Symptome und Schmerzen. Die Pulsdiagnose offenbart den Zustand der Organe und die allgemeine Konstitution. Manchmal bittet der Doktor auch den Urin des Patienten.
Sowohl die westlichen Medizin als auch die tibetischen Medizin haben das gleiche Ziel: den Mensch zu heilen. Die Kombination von beiden Medizinsystemen kann sehr förderlich sein. Tibetische Medizin behandelt nicht nur den Körper, sondern auch das mentale und spirtuelle System des Menschen. Sie besitzt keine Nebenwirkungen. Deshalb kommt es normalerweise zu keinerlei Problemen, wenn westliche und tibetische Medizin kombiniert werden. Wenn Sie jedoch von einem tibetischen Arzt behandelt werden möchten, ist es ratsam, ihn über Ihre medizinische Behandlungsgeschichte zu informieren, damit er besser bewerten kann, welche Art von tibetischen Behandlung passend ist.
Es gibt Ähnlichkeiten bei beiden Systemen. Tibetische Medizin verwendet jedoch andere pflanzliche Bestandteile und teilweise unterschiedlich Meridiane. Unterschiedlich ist auch die tibetische Moxibustion (kurz: moxa): Tibetisches Moxa benutzt eine goldene Nadel an spezifischen Punkten. Das unterstützt die natürliche Zirkulation der Körperenergie und hilft, Schmerzen zu reduzieren. Diese Behandlungsweise basiert nicht auf dem Konzept von Meridianen.
Ja, die Mönche des Pal Demo Tashi Choeling Klosters sind darin spezialisiert, kostbare pflanzliche Medikamente herzustellen, die dann von tibetischen Ärzten verschrieben werden. Die Bestandteile werden von sauberen und natürlichen Berghängen in Höhen von 4000-5000m gesammelt.
Ja, das wird sehr empfohlen, da die Vorsorge einer der Kernanliegen der tibetischen Medizin ist. Die beste Vorsorge ist das Ausbalancieren der Energien, was z.B. in der Praxis bedeuten kann, gewisse Nahrungsmittel zu vermeiden oder sie auf eine bestimmte Weise zuzubereiten. Diejenigen, die bereits krank sind, sollten zusätzlich tibetische Kräuterpillen oder eine medizinische Behandlung in Anspruch nehmen. Nachhaltige Heilung wird dadurch erreicht, dass der Arzt die notwendigen Mittel anwendet und der Patient mitarbeitet, indem er das empfohlene mentale Training wie Meditation oder die Rezitation von bestimmten Mantren durchführt.
Ja, es gibt pflanzliche Medikamente, die bei psychischen Störungen herangezogen werden. Tibetische sog. Lung-Medizin wird verschrieben, um Stress, Depressionen oder andere mentale Krankheiten zu behandelt und ist sehr effektiv. Diese Medizin beruhigt und entspannt den Patienten und führt zu besserem Schlaf. Bis zu 35 verschiedene Bestandteile können darin enthalten sein, und sie besitzen keine Nebenwirkungen.
Nein, sowohl Westler als auch Asiaten werden auf die gleiche praktische Art und Weise mit den gleichen Ergebnissen behandelt. Der einzige Unterschied liegt in den typischen Krankheitsphänomen: Westler leider häufig an Krankheiten, die Depressionen und Schlaflosigkeit aufgrund von zu viel Denken mit einschließen. Asiaten haben dagegen selten mit solchen Problemen zu tun. Diese tendieren eher zu Schmerzen an Beinen und Armen.